PROJEKTE
Wir unterstützen dort, wo bestehende Hilfen an ihre Grenzen stoßen – und wo Kinder und Jugendliche durch das System zu fallen drohen. Dabei setzen wir bewusst auf die enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen, die nah am Alltag sind: zum Beispiel in Würzburg das Kinderzentrum SPIELI, das Goldene Kinderdorf oder die Kindertafel.
Diese Partner wissen, woran es fehlt. Sie erleben hautnah, wo Unterstützungsangebote nicht greifen oder Bedarfe entstehen, die bisher übersehen wurden. Wir hören zu, prüfen sorgfältig – und unterstützen flexibel, wo es passt.
Gleichzeitig entwickeln wir eigene Projekte, oft gemeinsam mit der Stadt Würzburg oder Verantwortlichen aus Verwaltung und Politik. Denn es braucht neue Lösungen, die schnell greifen und gleichzeitig langfristig angelegt sind.
Unser Ziel ist es, Chancengleichheit zu fördern – und zwar dort, wo sie sich im Alltag entscheidet: beim Zugang zu Bildung, Gesundheit, Schutz und gesellschaftlicher Teilhabe. Damit Kinder nicht darauf warten müssen, dass sich etwas bewegt. Sondern erleben, dass es geht.
Diese PROJEKTE fördern wir aktuell
Bildung
Bildungshilfe der FLYERALARM Kids Foundation
Ob Schullandheim, Museumsbesuch oder Projektwoche – außerschulische Aktivitäten sind wichtige Bestandteile des Lernens. Sie fördern das soziale Miteinander, wecken Neugier und hinterlassen oft Eindrücke, die länger bleiben als viele Unterrichtsstunden. Doch nicht alle Kinder können daran teilnehmen.
Was viele nicht wissen: Lehrkräfte berichten, dass sie regelmäßig selbst Geld für Busfahrten oder Eintritte dazulegen, damit kein Kind ausgeschlossen wird. Auch die Fördervereine der Schulen – falls vorhanden – springen ein, doch die Mittel sind begrenzt.
Wie die Bildungshilfe wirkt: Hier setzt die FLYERALARM Kids Foundation an: Wenn das Familienbudget nicht reicht und andere Wege bereits ausgeschöpft sind, übernehmen wir die fehlenden Kosten – unbürokratisch und gezielt. Die Zusammenarbeit mit Schulen und pädagogischen Fachkräften stellt sicher, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird.
Warum das wichtig ist:
Wenn Kinder an Ausflügen oder Projekttagen nicht teilnehmen, fehlt ihnen mehr als ein Lernort. Es geht auch um Zugehörigkeit. Unsere Bildungshilfe sorgt dafür, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler Teilhabe erfahren.
Bildung
Lernstützpunkte
Die Nachfrage nach verlässlicher Lernförderung wächst. Viele Kinder benötigen Unterstützung – nicht nur fachlich, sondern auch im Umgang mit Lernstress und Unsicherheit. Die Lernstützpunkte der FLYERALARM Kids Foundation schaffen Räume, in denen das möglich wird.
Worum es geht
Die geplanten Angebote bieten gezielte Unterstützung in kleinen Gruppen. Ob vor einer Klassenarbeit, bei Hausaufgaben oder beim Erklären schwieriger Inhalte – Kinder erhalten Hilfe, die auf ihren Lernstand abgestimmt ist. Wichtig ist nicht nur das, was gelehrt wird, sondern auch, wie: mit Geduld, Respekt und einem offenen Ohr.
Was die Lernstützpunkte ausmacht
Die Atmosphäre spielt eine zentrale Rolle. Die Lernstützpunkte sollen Orte sein, an denen Fragen willkommen sind, an denen Kinder in ihrem Tempo lernen und Rückmeldungen bekommen, die stärken.
Warum wir uns hier engagieren
Nicht alle Familien können Nachhilfe bezahlen oder ihren Kindern bei schulischen Themen zur Seite stehen. Manchmal fehlt ein ruhiger Ort zum Lernen, manchmal einfach die Zeit. Die Lernstützpunkte sollen diese Lücke auf eine verlässliche, niedrigschwellige Weise schließen, unabhängig vom sozialen Hintergrund.
Gesundheit
FLYERALARM Kids Foundation Schwimmkurse
Schwimmen zu können bedeutet Sicherheit. Es schützt im Ernstfall, gibt Orientierung und macht Kinder unabhängig. Trotzdem können viele Mädchen und Jungen in Deutschland nicht schwimmen – oft, weil Familien sich keinen Kurs leisten können oder weil die passenden Angebote fehlen.
Mit dem Projekt „Schwimm mit!“ ermöglicht die FLYERALARM Kids Foundation Kindern aus Würzburg und Umgebung den Zugang zu Schwimmunterricht – gemeinsam mit dem Sozialreferat der Stadt Würzburg.
Ein Blick in die Kurse: Zwei Mal im Jahr finden ab September 2025 zehn Termine statt. Rund 12 bis 15 Kinder können pro Kurs teilnehmen – jeweils mit einer erwachsenen Begleitperson, meist einem Elternteil. In einer sicheren Umgebung lernen die Kinder, sich im Wasser zu bewegen. Ziel ist das Seepferdchen, ein Abzeichen, das zeigt, dass Kinder grundlegende Schwimmfähigkeit besitzen.
Warum die Kurse wichtig sind: Schwimmen zu lernen bedeutet mehr als Technik. Es stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Teilhabe. Gerade Kinder, die bisher nur vom Beckenrand zusehen konnten, erleben hier, was es heißt, dazuzugehören.
Unser Beitrag: Die FLYERALARM Kids Foundation übernimmt einen Teil der Kurskosten. So können möglichst viele Kinder teilnehmen – auch ohne Eigenanteil. Für uns ist das Projekt ein Beispiel dafür, wie Gesundheit und Teilhabe konkret gefördert werden können. Zitat
„Schwimmen lernen soll für alle Kinder möglich sein. Kein Kind sollte vom Beckenrand nur zusehen, während andere fröhlich ins Wasser springen.“– Gunther Kunze, Fachbereichsleiter Jugend und Familie, Stadt Würzburg
Gesundheit
Würzburger Kindertafel e. V.
Wer hungrig in den Tag startet, kann sich nur schwer konzentrieren. Damit Kinder nicht ohne Frühstück in die Schule gehen müssen, packt die Würzburger Kindertafel jeden Morgen über 300 ausgewogene Frühstücksbeutel. Diese werden an 18 Schulen und zwei Kindertagesstätten in Würzburg verteilt.
Ein Blick in den Alltag: Frühmorgens treffen sich vier bis sechs Ehrenamtliche in der Küche der Kindertafel. Gemeinsam belegen sie Brote, schnippeln Obst und Gemüse und packen die neutralenTüten. Was da drin ist, sieht aus wie ein ganz normales Pausenbrot – und genau so soll es auch sein. Die Kinder nehmen die Tüten gerne an, heißt es von den Schulen, Kindergärten und der Kindertafel selbst.
Warum die Kindertafel notwendig ist: Immer wieder berichten Lehrer, dass Kinder wiederholt ohne Essen in die Schule kommen. Die Gründe sind vielfältig: finanzielle Schwierigkeiten, psychische Erkrankungen, Sprachbarrieren oder einfach Überforderung der Bezugspersonen. Der Bedarf ist überall spürbar – in allen Würzburger Stadtteilen.
Unser Beitrag: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FLYERALARM Kids Foundation und von FLYERALARM helfen regelmäßig beim Packen der Frühstückspakete. Eine langfristige Zusammenarbeit mit der Kindertafel ist in Planung.
Gesellschaftliche Teilhabe
Kinderzentrum SPIELI
Mitten in der Zellerau, einem Stadtteil in Würzburg, liegt das SPIELI – ein betreuter Abenteuerspielplatz, der Kindern eine geschützte Auszeit vom Alltag ermöglicht. Hier wird gebaut, gespielt, gekocht und gemeinsam gegessen. Was das SPIELI besonders macht: Es ist offen für alle. Kein Eintritt, keine Anmeldung, keine Hürden.
Gerade in einem Viertel, das von großer kultureller Vielfalt, aber auch von sozialen Belastungen geprägt ist, bietet dieser Ort etwas Seltenes: Verlässlichkeit, Freiheit und Gemeinschaft. Das SPIELI ist nicht nur ein Platz zum Spielen, sondern auch ein Lernort für Verantwortung und Miteinander.
So unterstützt die FLYERALARM Kids Foundation:
Unsere erste Unterstützung galt dem sogenannten „Backhaus“, einem Spielhaus auf dem Gelände, das dringend saniert werden musste. Mit einer Spende von 5.000 Euro konnte das Dach neu gedeckt werden. Jetzt haben die Kinder auch bei Regen oder großer Hitze einen sicheren, geschützten Rückzugsort, und der Spielbetrieb ist wieder uneingeschränkt möglich.
„Das SPIELI ist mehr als ein Spielplatz. Es ist ein Ort, an dem Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen – und wo Gemeinschaft erlebbar wird.“
Isabelle Zindler, Leiterin des Kinderzentrums
Zahlen:
- 250 Kinder besuchen jährlich das SPIELI
- 5.000 € Spende für das neue Spielhaus
- Ein langfristiges Partnerschaftsprojekt
Soziale Sicherung
Nothilfepakete
Nicht alle staatlichen Hilfen erreichen Kinder rechtzeitig oder sind ausreichend. Manchmal fehlen nur wenige hundert Euro – aber ohne sie bleibt eine dringend benötigte Maßnahme unerreichbar. Hier setzt das Nothilfepaket der FLYERALARM Kids Foundation an: schnell, unbürokratisch und dort, wo bestehende Systeme zu langsam sind oder nicht greifen.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein 16-jähriger Junge aus Würzburg wurde spät als Autist diagnostiziert. Viele Jahre fühlte er sich in der Schule überfordert, wurde ausgegrenzt und musste Gewalt erfahren. Erst eine alternative Schulform – eine sogenannte Flexschule – konnte ihm wieder eine Perspektive bieten: individuelles Lernen, angepasst an sein Tempo. Begleitend ist eine Psychotherapie geplant. Doch 800 Euro im Monat übersteigen die Mittel der Familie, die Bürgergeld bezieht. Damit er diesen Weg trotzdem gehen kann, übernimmt die FLYERALARM Kids Foundation einen Teil der Kosten im Rahmen des Nothilfepakets.
Warum das wichtig ist
Wenn Hilfe gebraucht wird, muss sie schnell kommen. Viele Familien haben keinen Puffer. Die Nothilfepakete überbrücken genau dann, wenn nichts anderes greift, immer in Absprache mit Fachkräften vor Ort. Damit Kinder nicht warten müssen, wenn es ernst wird.
Kinderschutz
Childhood-Haus Würzburg
Wenn Kinder Gewalt erleben, brauchen sie einen Ort, an dem sie sicher sind. Einen geschützten Raum, in dem Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zusammenarbeiten, um betroffene Kinder zu stärken. Hier sollen sie nicht nur medizinische und psychologische Hilfe bekommen, sondern auch Trost, Stabilität – und es ist wichtig, ihnen und ihren Bezugspersonen Handlungsperspektiven aufzuzeigen.
Ein Blick in die Arbeit: Im Childhood-Haus werden medizinische Untersuchungen, psychologische Betreuung und rechtliche Unterstützung unter einem Dach gebündelt. Kinder, die bisher von einer Anlaufstelle zur nächsten geschickt wurden, finden hier ein Umfeld, das sich in ruhiger, familiärer und kindgerechter Weise um ihre Bedürfnisse kümmert.
Warum es das Childhood-Haus braucht: Gewalt bleibt oft unsichtbar, ihre Folgen nicht. Das Childhood-Haus Würzburg schließt eine Lücke im Kinderschutz der Region, indem es schnelle und koordinierte Hilfe für betroffene Kinder ermöglicht.
Unser Beitrag: Die FLYERALARM Kids Foundation ist Gründungsmitglied des Trägervereins und begleitet das Projekt von Anfang an. Mit 60.000 Euro tragen wir zum Aufbau des Kinderhauses bei. Im ersten Schritt finanziert unsere Unterstützung eine Projektkoordinatorin, die den weiteren Aufbau steuert, Therapieräume kindgerecht gestaltet und die Zusammenarbeit aller Fachkräfte vor Ort organisiert.
„Die großzügige Unterstützung der FLYERALARM Kids Foundation bringt uns unserem Ziel näher, Kindern in schwierigen Lebenssituationen einen geschützten Raum zu bieten. Jeder Schritt zählt“.
Åsa Petersson, erste Vorsitzende des Fördervereins Projekt Childhood-Haus Würzburg e.V.
Zahlen:
- 11 Childhood-Häuser in Deutschland
Kinderschutz
Goldenes Kinderdorf Würzburg
Nicht jedes Kind wächst bei den eigenen Eltern auf. Im Goldenen Kinderdorf Würzburg – einer heilpädagogische Einrichtung – finden Kinder und Jugendliche ein stabiles Zuhause, das Sicherheit, Alltag und emotionale Verlässlichkeit bietet. Rituale wie gemeinsames Kochen, Spielen oder Feiern schaffen Struktur. Gleichzeitig erhalten die Kinder Unterstützung, um ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln.
Ein Blick in den Alltag:
Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer, das selbst gestaltet werden kann – mit Farben, Postern oder Erinnerungsstücken, die Vertrautheit schaffen. Im Wohnzimmer hängen Fotos von Ausflügen, Geburtstagen und Urlauben. Sie erzählen Geschichten von einem Ort, der Halt gibt und sich mit der Zeit wie Familie anfühlt.
Die Rolle der FLYERALARM Kids Foundation:
Unser Engagement begann mit dem KiDo-Cup – einem deutschlandweiten Sportturnier für Kinderdörfer. Für das Team aus Würzburg hat die Stiftung die komplette Ausstattung übernommen: eigene Trikots mit Namen und Nummern, Sporttaschen, Stutzen und Fußbälle. Auch die Fahrt, Verpflegung und Übernachtungskosten für rund 25 Kinder und Jugendliche wurden finanziert und wird jedes Jahr fortgeführt.
Darüber hinaus hat die Stiftung eine separate Wohnung auf dem Gelände renoviert, die für Eltern-Kind-Tage genutzt wird- Ein wichtiger Ort, an dem Begegnung in einem geschützten Rahmen möglich ist.
Aktuell stellen wir die Weichen für ein größeres gemeinsames Vorhabens in Würzburg. Weitere Informationen folgen in Kürze.
„Hier zu wohnen hat mir gezeigt, was Familie bedeutet. Ich nehme vieles aus meiner Zeit im Kinderdorf mit ins Leben.“
Ein ehemaliger Bewohner
Zahlen:
- 100 % der Ausstattung für den KiDo-Cup
- Mehr als 10.000 € direkte Förderung innerhalb eines Jahres
- Ein langfristiges Partnerschaftsprojekt